Liebt Gerechtigkeit, ihr Richter der Erde, denkt gut über den Herrn, sucht ihn mit ganzem Herzen!
Denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.
Verkehrte Gedanken trennen von Gott; wird seine Macht auf die Probe gestellt, dann überführt sie die Toren.
In eine Seele, die Böses wirkt, kehrt die Weisheit nicht ein noch wohnt sie in einem Leib, der sich der Sünde hingibt.
Denn der heilige Geist, der Lehrmeister, flieht vor der Falschheit, er entfernt sich von unverständigen Gedanken und wird verscheucht, wenn Unrecht naht.
Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist, doch lässt sie die Reden des Lästerers nicht straflos; denn Gott ist Zeuge seiner heimlichen Gedanken, untrüglich durchschaut er sein Herz und hört seine Worte.
Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis und er, der alles zusammenhält, kennt jede Stimme.
HERR, du hast mich erforscht und kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. Du durchschaust meine Gedanken von fern.
Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen. Du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge, siehe, HERR, da hast du es schon völlig erkannt.
Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, hast auf mich deine Hand gelegt.
Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, wohin vor deinem Angesicht fliehen?
Wenn ich hinaufstiege zum Himmel – dort bist du; wenn ich mich lagerte in der Unterwelt – siehe, da bist du.
Nähme ich die Flügel des Morgenrots, ließe ich mich nieder am Ende des Meeres,
auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich ergreifen.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Ärgernisse kommen. Aber wehe dem, durch den sie kommen!
Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er für einen von diesen Kleinen zum Ärgernis wird.
Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm!
Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will umkehren!, so sollst du ihm vergeben.
Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben!
Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.
O Abgrund! O ewige Gottheit! O tiefes Meer! Was hättest Du mir Größeres geben können als Dich selbst? Du bist das Feuer, das immer brennt und sich nie verzehrt, Du bist das Feuer, das in seiner Glut jede selbstsüchtige Liebe der Seele verzehrt und alle Kälte hinwegnimmt; Du erleuchtest. Mit Deinem Licht hast Du mich Deine Wahrheit erkennen lassen:
Du bist das Licht über jedem anderen Licht, das dem Auge des Geistes in solcher Fülle und Vollkommenheit ein übernatürliches Licht schenkt, dass Du selbst dem Licht des Glaubens Klarheit verleihst. In desem Glauben sehe ich, dass meine Seele Leben hat, und in diesem Licht empfängt sie Dich, das Licht. Im Licht des Glaubens erwerbe ich Weisheit in der Weisheit des [göttlichen] Wortes, Deines Sohnes. Im Licht des Glaubens bin ich stark, beharrlich und ausdauernd; im Licht des Glaubens hoffe ich – es lässt mich auf dem Weg nicht schwach werden. Dieses Licht lehrt mich den Weg, und ohne dieses Licht würde ich im Finstern wandeln. Daher habe ich Dich, ewiger Vater, gebeten, Du mögest mich mit dem Licht des heiligsten Glaubens erleuchten. [...]
O ewige Dreifaltigkeit, in Deinem Licht, das du mir geschenkt hast und das ich mit dem Licht des heiligsten Glaubens empfangen habe, habe ich – nachdem Du mir alles mit vielen, wunderbaren Erklärungen erläutert hast – den Weg der großen Vollkommenheit erkannt, damit ich Dir im Licht und nicht in der Finsternis diene, damit ich ein Spiegel des guten und heiligen Lebens sei und mich von meinem unwürdigen Leben löse, denn durch meine Sünde habe ich Dir immer in der Finsternis gedient. [...] Bekleide mich, bekleide mich mit Dir, der ewigen Wahrheit, so dass ich in diesem sterblichen Leben mit wahrem Gehorsam und mit dem Licht des heiligsten Glaubens voraneile, einem Licht, mit dem Du erneut meine Seele zu berauschen und zu erfüllen scheinst.