Schwestern und Brüder! Lasst uns ernsthaft besorgt sein, dass keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen, noch gilt.
Denn auch uns ist das Evangelium verkündet worden wie jenen; doch hat ihnen das Wort, das sie hörten, nichts genützt, weil es sich nicht durch den Glauben mit den Hörern verband.
Denn wir, die wir gläubig geworden sind, kommen in seine Ruhe, wie er gesagt hat: Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht in meine Ruhe kommen. Und doch waren die Werke seit Erschaffung der Welt getan,
denn vom siebten Tag heißt es an einer Stelle: Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken;
hier aber heißt es: Sie sollen nicht in meine Ruhe kommen.
Bemühen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen, damit niemand aufgrund des gleichen Ungehorsams zu Fall kommt!
Was wir hörten und erfuhren,
was uns die Väter erzählten:
die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn,
die Wunder, die er getan hat.
Sie sollen aufstehen und es ihren Kindern erzählen,
damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen,
die Taten Gottes nicht vergessen
und seine Gebote bewahren.
Sie sollen nicht werden wie ihre Väter,
ein Geschlecht voll Trotz und Empörung,
ein Geschlecht, dessen Herz nicht fest war
und dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.
Als Jesus wieder nach Kafarnaum hineinging, wurde bekannt, dass er im Hause war.
Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.
Da brachte man einen Gelähmten zu ihm, von vier Männern getragen.
Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Liege durch die Öffnung hinab.
Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten in ihrem Herzen:
Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?
Jesus erkannte sogleich in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr in euren Herzen?
Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Liege und geh umher?
Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sagte er zu dem Gelähmten:
Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Liege und geh nach Hause!
Er stand sofort auf, nahm seine Liege und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle in Staunen; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
„Man brachte einen Gelähmten zu ihm“. Die Evangelisten berichten, dass die Männer das Dach abdeckten, den Kranken hinabließen und vor Christus niederlegten, ohne ihn um etwas zu bitten. Sie ließen Jesus einfach handeln. Zu Beginn seines Wirkens in ganz Judäa war es Jesus, der den ersten Schritt machte und keinen so großen Glauben verlangte; jetzt aber kamen die Menschen zu ihm, und ihnen wurde ein mutiger und lebendiger Glaube abverlangt: „Als Jesus ihren Glauben sah“, heißt es im Evangelium, und damit ist der Glaube derer gemeint, die den Gelähmten getragen hatten. [...] Auch der Kranke hatte einen großen Glauben, denn er hätte sich nicht dort hintragen lassen, wenn er kein Vertrauen zu Jesus gehabt hätte.
Angesichts eines solchen Glaubens zeigt Jesus seine Macht und vergibt mit göttlicher Vollmacht die Sünden des Kranken; damit liefert er einen Beweis dafür, dass er dem Vater gleich ist. Diese Gleichheit hatte er bereits gezeigt, als er den Aussätzigen heilte mit den Worten: „Ich will es – werde rein“, als er den sturmgepeitschten See beruhigte und als er die Dämonen austrieb, die in ihm ihren Herrscher und Richter erkannten. [...] Hier aber zeigt er diese Gleichheit zunächst, ohne großes Aufsehen zu erregen: Er beeilte sich nicht, den Kranken, der vor ihm lag, äußerlich zu heilen. Er begann mit einem unsichtbaren Wunder: Zuerst heilte er die Seele dieses Mannes, indem er ihm die Sünden vergab. Zwar war diese Heilung unendlich viel vorteilhafter für den Mann, Christus jedoch brachte sie wenig Ehre. Damals wollten einige, von ihrer Bosheit getrieben, ihm schaden; aber dadurch machten sie ungewollt das Wunder noch offenkundiger.